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Für Numismatiker, Sammler und Händler

30.06.2010

Berliner Münzkabinett wirbt um Patenschaften

Täglich klicken etwa 3000 Interessenten rund um den Globus den Interaktiven Katalog des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz (IKMK) unter der Adresse www.smb.museum/ikmk.de an und informieren sich über die im Bode-Museum auf der Museumsinsel gesammelten sowie in ihren Ausstellungen präsentierten Schätze. Derzeit umfasst der nach Zeiten, Ländern und Geschichtsepochen untergliederte Internetkatalog rund 11 000 Münzen und Medaillen. Doch sollen dort weitere Stücke abgebildet und beschrieben werden. Um dabei voranzukommen, wirbt das Kabinett um Münzpatenschaften. Wer möchte, kann eine oder mehrere Patenschaften über antike, mittelalterliche, neuzeitliche, über in- und ausländische Münzen sowie Medaillen übernehmen und diese Hilfe mit seinem Namen verbinden lassen oder auch anonym bleiben. Das gespendete Geld wird für die Herstellung qualitätvoller Fotos sowie zur Beschäftigung von Nachwuchswissenschaftlern verwandt, die Methoden der numismatischen Dokumentation erlernen. Jede Patenschaft wird mit 20 Euro berechnet, Spenden sind steuerlich abzugsfähig.

Bisher haben rund 100 Personen, darunter auch Mitglieder des Verbands der deutschen Münzenhändler, sowie Institutionen fast 4500 Patenschaften übernommen. Auf der Internetseite der an der Aktion beteiligten Numismatischen Gesellschaft zu Berlin www.numismatische-gesellschaft-berlin.de wird laufend über Fortschritte bei der Erfassung der numismatischen Zeugnisse berichtet und auch die Namen derjenigen veröffentlicht, die ihr Interesse an den Schätzen des Berliner Kabinetts durch Übernahme von Patenschaften bekunden und mithelfen, dass weitere Exemplare aus der mehr als 540 000 Münzen und Medaillen umfassenden Kollektion des Berliner Münzkabinetts weltweit im Internet angeschaut und mit allen nötigen Informationen versehen studiert werden können. Patenschaften können über numismatische Zeugnisse übernommen werden, die einem besonders nahe sind, es ist aber auch möglich zu sagen, dass bestimmte Gruppen im IKMK erscheinen sollen. Ziel ist es, im IKMK einen Sammlungsbereich nach dem anderen vorzustellen und irgendwann den ganzen Bestand des Berliner Münzkabinetts zu erfassen. Schon gut dokumentiert sind derzeit die Münzprägung des Gaius Iulius Caesar, des Kaisers Augustus und des Frühmittelalters (die merowingischen Monetarmünzen). In den kommenden Monaten werden unter anderem über tausend antike kaiserzeitliche Münzen von Tiberius bis Nero, ferner Taler der frühen Neuzeit sowie Medaillen der Renaissance im World Wide Web veröffentlicht.

Der vor drei Jahren ins Leben gerufene IKMK sei nun im Kindergartenalter, meint Prof. Dr. Bernhard Weisser, der stellvertretende Direktor des Berliner Münzkabinetts. „Wir sind gespannt, wie er sich im vierten Jahr entwickeln wird. Die Fürsorge und kritische Begleitung durch die vielen Eltern und Paten ist ihm gewiss. Deren Unterstützung ist für uns eine Anerkennung für den beschrittenen Weg“. Weisser und seine Kollegen stehen für Nachfragen zu den Münzpatenschaften und den Perspektiven des Interaktiven Münzkatalogs unter ikmk@smb.spk-berlin.de oder der Rufnummer 030/2095701 zur Verfügung.
Helmut Caspar