Die Staatliche Münze Berlin an der Ollenhauerstraße 97 im Bezirk Reinickendorf blickt auf eine lange, ins Mittelalter zurückreichende Geschichte. Sie prägt für die Deutsche Bundesbank Euro-Münzen sowie Hartgeld für ausländische Staaten. Hinzu kommen zahlreiche Medaillen für Kommunen, Firmen und andere Besteller. Zur 775-Jahrfeier Berlins 2012 kommt eine mehrteilige Medaillenserie mit Bildnissen bedeutender Persönlichkeiten vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm über Friedrich den Großen, Johann Gottfried Schadow, Karl Friedrich Schinkel bis Willy Brandt heraus. Dargestellt sind auf anderen Prägungen historische Gebäude wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das 1950 abgerissene Stadtschloss, das in den kommenden Jahren als Humboldt-Forum neu gebaut wird, Häuser vom Kurfürstendamm, die Siegessäule, der Fernsehturm und das Brandenburger Tor. Sogar eine dem legendären Eisbären Knut gewidmete Medaille wird es geben, sagt Andreas Schikora, der Leiter der Münzanstalt. Auf den Rückseiten der in der höchsten Qualität "Spiegelglanz" geprägten Medaillen ist das Berliner Bärenwappen abgebildet, wozu die Prägeanstalt eine spezielle Genehmigung vom Senat erhielt. Die neuen Jubiläumsmedaillen unterscheiden sich von üblichen Prägungen dadurch, dass sie mit einem besonderen Verfahren partiell eingefärbt wurden. In der aufwändigen Farbveredlung dieser Ausgaben finde die "Buntheit" Berlins einen vollendeten Ausdruck, sagt Andreas Schikora und weist darauf hin, dass es dafür einen großen Markt gibt.
Das in diesem Jahr gefeierte Stadtjubiläum bezieht sich auf die erste Erwähnung von Cölln auf einer anno 1237 geschriebenen Urkunde, während von der Schwesterstadt Berlin erstmals auf einem solchen Schriftstück von 1244 genannt wird. Die 750-Jahrfeier in der damals noch geteilten Stadt wurde 1987 opulent gefeiert. Sammler werden sich erinnern, dass zu dem Jubiläum beiderseits der deutsch-deutschen Grenze Gedenkmünzen herausgebracht wurden. Für eine Berliner Gedenkmünze zu zehn Euro mit der Jahreszahl 2012 konnte sich das Bundesfinanzministerium nicht entschließen. Helmut Caspar Helmut Caspar